Herzlich willkommen bei den DRK Kliniken Berlin

Darmkrebszentrum Mitte

Es gibt drei Säulen, auf denen die Behandlung ruht: Operation, Bestrahlung und Chemotherapie

Umfang und Reihenfolge ihrer Anwendung werden im Rahmen der wöchentlichen Tumorkonferenz entschieden. Diese Therapieentscheidung basiert auf den derzeit gültigen Leitlinien der Deutschen Krebsgesellschaft.

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Operationen

Die Operation mit Entfernung des Tumors

Bei Dickdarmkrebs: Entfernung des Dickdarmanteils, in dem sich der Tumor befindet (rechtsseitiger oder linksseitiger Dickdarm und/oder Querdarm) und des dazugehörigen Lymphgewebes.

Bei Mastdarmkrebs: Entfernung des Mastdarms (Rektumresektion) bis zur Entfernung des Enddarms und des dazugehörigen Lymphgewebes.

Dieser Teil der Behandlung wird in der Klinik für Chirurgie durchgeführt. Die Operationsstrategien unterscheiden sich je nach Erkrankung und Lokalisation des Tumors und können zum Teil minimalinvasiv in Form von Schlüssellochchirurgie oder transanaler chirurgischer Behandlung durchgeführt werden. Jede Operation wird für den einzelnen Patienten dem diagnostizierten Tumorstadium angepasst. Sämtliche Operationsverfahren werden nach modernsten Empfehlungen und Leitlinien durchgeführt. Die feingewebliche Untersuchung des Operationsprä­parates erfolgt in der Pathologie und führt zur endgültigen Tumorklassifikation (pTNM). Diese ist Grundlage der weiteren Therapie.

Weiterhin können Screening-Untersuchungen, die auf einen vererbbaren Dickdarmkrebs hindeuten (Unter­suchungen hinsichtlich der Mikrosatelliteninstabiliät), ggf. am für die histologische Untersuchung aufgear­beiteten Gewebe des Tumors durchgeführt werden.

Metastasenchirurgie

Bei zunehmender Verbesserung der systemischen Therapieoptionen im Rahmen einer palliativen Behandlungssituation wird es immer öfter möglich, durch eine Metastasenchirurgie eine Chronifizierung der Erkrankung zu erreichen, im besten Falle auch eine Heilung.

Lebermetastasen

Am Zentrum werden allen Formen der leberchirurgischen Eingriffe (exclusive Transplantation) durchgeführt. Dabei erfolgt eine enge interdisziplinäre Zusammenarbeit der Klinik für Allgemein,- Viszeral- und Minimalinvasive Chirurgie mit der Klinik für Anästhesie, Schmerztherapie, Intensiv- und Notfallmedizin und dem Istitut für diagnostische und interventionelle Radiologie.

Lungenmetastasen

Solitäre Lungenmetasen können mittels videoassistierter thorakoskopischer Chirurgie entfernt werden (VATS). Dabei erfolgt eine enge Kooperation mit dem Lungenzentrum der DRK Kliniken Berlin Mitte.

Bauchfellmetastasen

In einzelnen Fällen kann bei bösartigem Befall des Bauchfelles eines Operation der betroffenen Stellen erfolgen (Zytoreduktionen). 

Kombinationsbehandlung mit interventioneller Radiologie

Sollten Metastasen nicht vollständig operativ entfernt werden können, stehen eine Vielzahl von interventionellen radiologischen Maßnahmen zur Verfügung um die Situation onkologisch adäquat zu behandeln. Hierfür besteht eine enge Kooperation zu unserem Partner, dem Institut für diagnostische und interventionelle Radiologie der DRK Kliniken Berlin Mitte.

Dabei werden so gennante lokale Ablationen vorgehalten:

  • Mikrowellenablation
  • TACE (Transarterielle Chemoembolisation)

Bestrahlung

Die Bestrahlung ist Teil vieler Therapiekonzepte des Mastdarmkrebses. Dabei werden gezielt der Darmabschnitt und die Lymphabflusswege bestrahlt, in denen sich der Tumor befindet. Durch die vorherige Bestrahlung kann bei Operationen oft der Schließmuskel erhalten bleiben.

Die Bestrahlung erfolgt im Zentrum für Strahlentherapie "pro patiente" Westend in den DRK Kliniken Berlin Westend.

Chemotherapie und ambulante Operationen

Erhebung eines Biomarkerprofiles der Tumorerkrankung läßt Rückschlüsse auf das Ansprechen von anzuwenden Therapien zu

Die Medikamente, die bei der Chemotherapie gegeben werden, heißen Zytostatika (Zellwachstumshemmer) oder Antikörper. Diese Medikamente bremsen besonders das Wachstum von entarteten, bösartigen Zellen. Sie können aber auch gesunde Zellen angreifen. So ist es möglich, dass manchmal Nebenwirkungen während der Chemotherapie auftreten. Diese werden durch Zusatzmedikamente behandelt. Die Chemotherapie wird entweder in Tablettenform oder als Infusion in die Vene verabreicht.

Ein weiterer neuer Ansatz in der Behandlung sind Antikörper, die in den Stoffwechsel der Zellen eingreifen und zum Beispiel die Ausbildung von Blutgefäßen im Tumor verhindern oder das Wachstum hemmen.

Die Gabe der Chemotherapie erfolgt durch das Team der Praxis für Onkologie in der Seestraße. Dort stehen Ärzte und onkologische Fachpflege zur Verfügung.  Neben einer medizinischen Versorgung auf hohem Niveau ist eine individuelle pflegerische Betreuung der Patienten wichtig.

Wenn die Chemotherapie über die Vene verabreicht wird, muss hierzu in bestimmten Fällen eine spezielle Kammer (Port) unter die Haut eingesetzt werden. Dies erfolgt ambulant in DRK Kliniken Berlin Mitte.

Die Bestrahlung und Chemotherapie können vor der Operation (neoadjuvant) oder nach der Operation (adjuvant) erfolgen. Komplementären Naturheilverfahren stehen wir im individuellen Fall sehr offen gegenüber.

Gerade im Bereich der palliativen Chemotherapie kommen immer mehr „maßgeschneiderte“ Therapien zum Tragen. Dabei werden spezielle Tumoreigenschaften vor Therapie in Zusammenarbeit mit dem Institut für Pathologie der DRK Kliniken Berlin Westend untersucht. Die Erhebung eines so genannten Biomarkerprofiles der Tumorerkrankung läßt Rückschlüsse auf das Ansprechen von anzuwenden Therapien zu.

Tumorkonferenz

Im Rahmen von interdisziplinären, wöchentlichen Tumorkonferenzen besprechen alle Spezialisten des Darmkrebszentrums, die an der Diagnostik, Therapie und Nachsorge beteiligt sind gemeinsam, welche Behandlungsstrategie für den einzelnen Patienten die Beste ist. Für jeden einzelnen Patienten wird das therapeutisch sinnvollste Vorgehen festgelegt, welches sich nach dem jeweiligen Befund und der individuellen Situation des Patienten richtet. Die Therapieentscheidung basiert auf den derzeitig gültigen Leitlinien der Deutschen Krebsgesellschaft.

Ernährungsberatung

Wesentlicher Bestandteil im Gesundungskonzept bei Erkrankung an Dickdarmkrebs ist eine zielgerichtete Ernährung. Dabei liegt der Focus auf Beseitigung von Mangelerscheinungen und der Stärkung der Immunkompetenz.

Ein kompetentes Team von Ernährungsberatern steht Ihnen auch im Rahmen der Nachsorge jederzeit bei Bedarf zur Verfügung.

Psychoonkologie

Wer hilft Ihnen neben den Ärztinnen und Ärzten, Schwestern und Pflegern des Darmkrebszentrums, die Zeit von der Diagnose bis zur Nachsorge zu bewältigen?

Die Beantwortung dieser Frage ist uns besonders wichtig. In der Auseinandersetzung mit der Erkrankung steht den Patienten und Angehörigen die Möglichkeit einer psychoonkolgischen Betreuung während der stationären und ambulanten Behandlungsphase zur Verfügung. Im Darmkrebszentrum Mitte ist ein Team von Psychologinnen tätig, die speziell in der Psychoonkologie ausgebildet wurde. Sie können Ihnen professionellen Beistand und Begleitung während der Diagnoseeröffnung und Krisensituation bis über die Krebsbehandlung hinaus (Operation, Nachbehandlung) anbieten, z. B. durch Einübung von Entspannungstechniken. Weiterhin kann sie Ihnen Beratungsstellen oder ambulant tätige Psychotherapeuten vermitteln.

Nachsorge

Wie gestaltet sich die Nachsorge?

Ist Ihre Behandlung abgeschlossen, erfolgt die Nachsorge in der Regel über mehrere Jahre. Hier sollen mögliche Rückfälle (Rezidive) oder Metastasen (Streukrebs) frühzeitig erkannt und behandelt werden.

Diese Nachsorge wird gemeinsam mit Ihrem behandelnden Arzt durchgeführt. Spezialuntersuchungen werden im Netzwerk des Darmkrebszentrums Mitte durchgeführt.

Sozialdienst

Eine Krebserkrankung bringt neben den persönlichen Belastungen auch viele bürokratische Hürden mit sich.

Bereits während Ihres Krankenhausaufenthaltes wird sich der Sozialdienst an Sie wenden. Sie unter anderem zur Beantragung eines Schwerbehindertenausweises, zur Beantragung einer Rehabilitation und Nachsorge-Kur, zu Krebsberatungsstellen im Stadtbezirk und zu häuslichen Versorgungsmöglichkeiten beraten.

SAPV und Hospiz

Hilfe für Patienten mit fortschreitenden Erkrankungen

Auch wenn die Behandlung von Krebserkrankungen heute schon große Fortschritte gemacht hat, ist sie doch nicht immer heilbar oder zum Stillstand zu bringen. Treten dann Begleiterscheinungen, wie Schmerzen, andauernde Übelkeit, Blähungen und Passagestörungen auf, ist die Hinzuziehung eines Palliativmediziners sinnvoll. Dieses Fachgebiet beschäftigt sich vor allem mit der optimalen Behandlung von Krankheitsbegleitsymptomen. Dabei kommt neben dem Einsatz verschiedener Formen der Schmerzbehandlung und Linderung quälender Symptome auch der Beratung und Begleitung der Bezugspersonen eine große Bedeutung zu. Gemeinsam mit den Hausärzten, spezialisierten Hauskrankenpflegern und anderen Berufsgruppen (z. B. Sozialarbeitern) wird ein an den individuellen Bedürfnissen orientiertes Netzwerk gebildet, sodass die Betreuung im Falle des Fortschreitens der Erkrankung auch zu Hause sichergestellt werden kann.

Es besteht eine enge Kooperation mit Ärzten, welche in der Spezialisierten Ambulanten Palliativversorgung (SAPV) tätig sind. Sollte die häusliche Betreuung nicht mehr möglich sein, kann eine Unterbringung in eine Hospizeinrichtung organisiert werden.

Die DRK Kliniken Berlin betreiben auf dem Gelände des Standortes Köpenick das Hospiz Köpenick, mehr Informationen finden Sie auf der Webseite des Hospiz Köpenick.

www.hospiz-koepenick.de

Klinische Studien am Darmkrebszentrum Mitte

Die Studie untersucht den Einfluss von molekularen Markern am Tumorgewebe (MSI, KRAS) auf den Verlauf von Darmkrebserkrankungen. 
Es handelt sich um ein nicht-interventionelles, multizentrisches molekulares Register für Patienten mit Kolonkarzinom im Stadium I, II oder III. 
Studienleitung: Prof. Dr. med. Andrea Tannapfel, Bochum

Das Gewebematerial wird am interdisziplinären Tumorzentrums Ruhr (iTZ Ruhr) archiviert. Die entstehende „Bio-Daten-Bank“ kann für weitere wissenschaftliche Projekte zur Erforschung individueller Diagnostik- und Behandlungsmethoden zur Verfügung gestellt werden. 

Es handelt sich um eine Erweiterung der ColoPredict Plus 2.0 Studie. Die epidemiologische Studie möchte zirkulierende Tumor-DNA (ctDNA) ermitteln bei Patienten nach Resektion des Tumors einer Darmkrebserkrankung. Die Bestimmung erfolgt in der klinischen Nachsorge vor, während und 21 Monate nach adjuvanter Chemotherapie.

Studienleitung: Prof. Dr. med. Jörg Trojan, Frankfurt am Main

Mehr Informationen zu klinischen Studien der DRK Kliniken Berlin finden Sie unter:

Klinische Forschung

DRK Kliniken Berlin Mitte

Darmkrebszentrum

Drontheimer Str. 39 – 40
13359 Berlin

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Leitung: Dr. med. Muharrem Saklak, Prof. Dr. med. Tobias Müller

Tel.: (030) 3035 - 6445
Fax: (030) 3035 - 6449

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