Herzlich willkommen bei den DRK Kliniken Berlin

Institut für diagnostische und interventionelle Radiologie Köpenick

Leistungen

Die Radiologie erbringt fachübergreifend hochspezialisierte diagnostische Leistungen mit verschiedenen bildgebenden Methoden. Diese beruhen zum Teil auf der Diagnostik mit Hilfe von Röntgenstrahlen, des weiteren erfolgt Diagnostik mittels des Ultraschalls sowie der Magnetresonanztomographie.

In täglichen interdisziplinären Röntgenbildbesprechungen mit den Ärzten der verschiedenen Fachabteilungen der DRK Kliniken Berlin Köpenick werden die aktuellen Untersuchungen vorgestellt. Somit stehen wir in ständigem und engem Kontakt mit den behandelnden Ärzten.

Röntgendiagnostik

Unser Institut verfügt über moderne, digitale Röntgenaufnahme- und Durchleuchtungsgeräte, die die Strahlenbelastung auf ein Minimum beschränken.

Hinweis zum Strahlenschutz

Seit einigen Jahren führen wir alle konventionellen Röntgenuntersuchungen digital durch. Die Ihnen sicher bekannten Röntgenfilme wurden durch ein sogenanntes volldigitales System abgelöst. Das fertige Bild erscheint nach 90 Sekunden auf dem Monitor der Workstation. Die Qualität der digitalen Aufnahmen wird durch verschiedene Verfahren optimiert. Dadurch ist es gegebenenfalls möglich, bereits mit einer Aufnahme verschiedene Fragestellungen abzuklären.

Hinweis zu Jodhaltigen Kontrastmitteln

Kontrastmittel dienen zur Verbesserung der Kontrastauflösung und führen somit zu besseren diagnostischen Aussagen. Kontrastmittel verändern die Durchlässigkeit von Geweben für Röntgenstrahlen. Jodhaltige Kontrastmittel erhöhen die Röntgenstrahlabsorption und werden daher als positive Kontrastmittel bezeichnet. Heute werden zur intravenösen Injektion nur noch nichtionische Kontrastmittel verwendet, weil diese wesentlich besser verträglich sind. Nur in sehr seltenen Fällen verursachen sie Allgemeinreaktionen wie Übelkeit und Erbrechen. Bei hochallergischen Patienten können in sehr seltenen Fällen lebensbedrohlichen Reaktionen auftreten. Daher werden alle Patienten vor der Untersuchung zu möglichen bestehenden Allergien befragt und ggf. wird vor der Kontrastmittelgabe ein antiallergisches Medikament gespritzt.

Röntgenkontrastmittel werden über die Nieren ausgeschieden. Deshalb sollten Sie bei bekannter Einschränkung der Nierenfunktion/erhöhten Nierenlaborwerten (Kreatinin) Ihren behandelnden Arzt auf die bevorstehende Röntgenuntersuchung aufmerksam machen, ggf. setzt sich dieser dann mit uns in Verbindung.

Röntgenkontrastmittel sollten nicht bei einer bestehenden Schilddrüsenüberfunktion gespritzt werden. Auch in diesem Fall sollten Sie Ihren behandelnden Arzt auf die bevorstehende Röntgenuntersuchungen aufmerksam machen, ggf. setzt sich dieser dann mit uns in Verbindung.

Ist eine weiterführende Schilddrüsendiagnostik mittels Szintigraphie (ein Verfahren aus der Nuklearmedizin) oder eine Radiojodtheraie geplant, so sollte eine planbare Röntgenuntersuchung mit Kontrastmittel nach Rücksprache mit Ihrem Arzt erst im Anschluss oder primär ohne Kontrastmittel durchgeführt werden.

Ultraschallkontrastmittel kommen nur bei wenigen und speziellen Ultraschalluntersuchungen zur Anwendung (z.B. spezielle Gefäßdarstellungen oder Untersuchungen von unklaren Veränderungen insbesondere in der Leber). Hierbei handelt es sich um Gas-Mikrobläschen, welche in einer Suspension (Mischung) über eine Armvene injiziert werden. Eine gewisse Allergiegefahr besteht hier bei Präparaten unter Verwendung von Eiweißstoffen. Diese kommen bei uns nicht zur Anwendung. Eine sonstige Gefahr oder Nebenwirkung durch diese Kontrastmittel besteht in der Regel nicht.

Thorax- und Skelettaufnahmen

Thorax- und Skelettaufnahmen sind die häufigsten Röntgenuntersuchungen.

Thorax- (Lungen-)Aufnahmen werden angefertigt bei Fragestellungen wie Verdacht einer Lungenentzündung, Abklärung einer Atemnot, Verdacht einer Krebserkrankung, Verdacht auf Lungenriss (Pneumothorax) nach einem Unfall oder Rippenfraktur.

Skelettaufnahmen erfolgen zur Darstellung von z. B. Schädel, Wirbelsäule, Becken und Extremitäten. Zusätzlich sind Funktionsaufnahmen der Halswirbelsäule zur Abklärung einer Bewegungseinschränkung oder Funktionsaufnahmen der Sprunggelenke bei Verdacht auf Bandverletzung möglich.

Durchleuchtung der Speiseröhre (Ösophagus)

Die Durchleuchtung der Speiseröhre erfolgt zur Beurteilung des Schluckakts und der Wandkontur der Speiseröhre sowie zum Ausschluss eines Geschwürs (Ulcus), eines Zwechfellbruchs (Hernie) oder einer bösartigen Erkrankung (Speiseröhren-Krebs). Der Patient schluckt zur Untersuchung Kontrastmittel, durch den Arzt werden gezielt Aufnahmen der Speiseröhre angefertigt. Die Umgebungsbeurteilung der Speiseröhre erfolgt mit der Computertomographie als weiterführende Untersuchung.

Magendurchleuchtung

Bei einer Magendurchleuchtung wird die Beweglichkeit des Magens überprüft und mögliche Schleimhautveränderungen (Geschwür, Tumor, Entzündung) dargestellt. Die Untersuchung wird nach dem Trinken von flüssigem Kontrastmittel (Bariumsulfat) und Brausepulver durchgeführt. Nach Operationen und bei Verdacht auf einen Durchbruch bei einem Geschwür (Perforation) wird dem Patienten wasserlösliches Kontrastmittel zu trinken gegeben. Die Untersuchungszeit beträgt ca. 5 bis 10 Minuten.

Doppelkontrastuntersuchung des Dünndarms (Sellink)

Der Dünndarm ist der am schlechtesten zugängliche Abschnitt des Magen-Darm-Traktes. Insbesondere endoskopische Methoden können hier nicht durchgeführt werden. Mittels radiologischer Verfahren (Röntgen, CT und auch MRT) sind Aussagen zu entzündlichen Darmveränderungen, zu Veränderungen in der Peristaltik (Darmbeweglichkeit), zu Störung der Nahrungsmittelaufnahme (Resorptionsstörungen) und zu Tumoren möglich.

Der Patient erhält das Röntgenkontrastmittel über eine dünnkalibrige Sonde, welche über den Mund oder die Nase eingeführt wird. Die einzelnen Füllstände und Abschnitte des Darmes werden dokumentiert. Die Untersuchungszeit beträgt ca. 20 bis 45 Minuten.

Doppelkontrastuntersuchung des Dickdarms (Dickdarmkontrasteinlauf)

Dickdarmuntersuchungen werden durchgeführt, wenn beispielsweise ein Verdacht auf eine Entzündung, gutartige "Ausstülpungen" der Dickdarmschleimhaut (Divertikel) oder einen Tumor besteht. Zur Vorbereitung muss der Dickdarm mit Abführmitteln oder durch Spülung gereinigt werden. Über ein Darmrohr, welches in den After geführt wird, wird Kontrastmittel und Luft eingeführt. Alle Dickdarmabschnitte werden unter Durchleuchtung geröntgt. Die Untersuchungszeit beträgt ca. 15 bis 30 Minuten.

Kontrastdarstellung der Nieren und Harnwege (Urographie)

Diese Untersuchung wird vor allem bei wiederkehrenden Harnwegsinfekten, bei Blut im Urin und bei Verdacht auf Steine oder Tumoren durchgeführt. Nach Injektion von jodhaltigem Kontrastmittel werden in bestimmten zeitlichen Abschnitten Röntgenaufnahmen der Nieren angefertigt. Diese Aufnahmen zeigen Größe, Form und Lage der Nieren, Harnleiter und Harnblase. Die Untersuchungszeit beträgt ca. 30 Minuten.

Röntgenuntersuchung der Galle und Gallenwege (Cholegraphie bzw. -Cholangiographie)

Kontrastuntersuchungen von Galle und Gallenwegen sind durch die Entwicklung und Verfügbarkeit der Sonographie selten geworden. Sie kommen nur noch bei speziellen Fragestellungen zur Anwendung. Nach intravenöser Gabe eines jodhaltigen, gallegängigen Kontrastmittels werden mehrere Aufnahmen in zeitlichem Abstand angefertigt. Die Untersuchungsdauer ist sehr unterschiedlich (60 bis 180 min).

Endoskopisch Retrograde Cholangio-Pankreatikographie (ERCP)

Ausführliche Informationen zur ERCP finden Sie auf der Seite der Klinik für Innere Medizin – Schwerpunkt Gastroenterologie, Hämatologie und Onkologie, Nephrologie.

Sonographie

Die Sonographie ist ein Verfahren, in dem Schallwellen zur bildgebenden Diagnostik herangezogen werden, deshalb auch Ultraschall genannt. Für den diagnostischen Einsatz von Ultraschall (3,5 bis 15 MHz) sind keine gewebeschädigenden Effekte bekannt.

In unserer Klinik wird Ultraschall täglich von spezialisierten, erfahrenen Ärzten durchgeführt. Für die Untersuchung stehen uns 3 moderne Hochleistungsgeräte zur Verfügung. Unser Spektrum umfasst folgende Untersuchungen:

  • Ultraschall der Oberbauchorgane, der Nieren und ableitenden Harnwege und des Darmtrakts

  • 2nd Harmonic Imaging (Kontrastmittelultraschall der Leber)

  • Ultraschall der Schilddrüse

  • Weichteile (eingeschränkt)

  • Duplexsonographie der Gefäße

  • Mammasonographie (Ultraschalluntersuchung der Brust)

  • Endosonographie des Rectums (Mastdarm) und der Prostata

  • Sonographisch gestützte Punktionen zur Gewebeprobenentnahme

Ultraschall der Oberbauchorgane, der Nieren und ableitenden Harnwege und des Darmtrakts

Diese Untersuchung stellt die häufigste Anwendung des Ultraschalls dar. Beurteilt werden die Leber, die Gallenwege, die Milz und die Bauchspeicheldrüse, weiterhin die Nieren und die ableitenden Harnwege, der Darmtrakt und die inneren Geschlechtsorgane. Größe, Form und Gewebestruktur geben Auskunft über verschiedene krankhafte Veränderungen, wie z. B. traumatische Verletzungen (Blutungen, Einrisse), akute und chronische Entzündungen sowie gutartige und bösartige Tumoren. Neben den Organen kann man auch freie Flüssigkeit (Bauchwasser, Blut) sowie abgekapselte Flüssigkeits- oder Eiteransammlungen darstellen.

Unter Einbeziehung der Duplexsonographie können wir auch die Gefäße des Bauchraumes (insbesondere die Hauptschlagader) und die Durchblutung der inneren Organe beurteilen.

Typische, im Ultraschall gestellte Diagnosen sind u. a. Gallensteine, Gallenblasenentzündungen, Entzündungen der Bauchspeicheldrüse, Nierensteine, Stauungen der Harnwege, Darmverschlüsse sowie gut- und bösartige Raumforderungen der Bauchorgane.

Die Beurteilung von Raumforderungen der Leber gehört zu unseren Untersuchungsschwerpunkten. In Kombination mit der in unserer Abteilung ebenfalls durchgeführten Computertomographie lassen sich bösartige Tumoren und Metastasen frühzeitig erkennen und durch verschiedene Merkmale von gutartigen Raumforderungen unterscheiden.

Kontrastmittelultraschall der Leber (2nd Harmonic Imaging)

Als Spezialuntersuchung führen wir die Untersuchung der Leber mit einem Ultraschallkontrastmittel in einem speziellen Ultraschallmodus, dem sogenannten 2nd Harmonic Imaging, durch. Mit Hilfe dieses Verfahrens kann eine hochsensitive und spezifische Unterscheidung von gut- und bösartigen Tumoren der Leber erfolgen; insbesondere auch in Fällen, wo durch CT oder MRT keine sichere Aussage getroffen werden konnte.

Wenn trotz umfassendem Einsatz aller bildgebenden Methoden ein bösartiger Tumor nicht mit Sicherheit ausgeschlossen werden kann, erfolgt eine ultraschallgestützte Punktion der Raumforderung. Es wird über eine dünne Punktionsnadel unter Ultraschall-"Sicht" der Herd punktiert, eine kleine Gewebeprobe entnommen und zur histologischen (feingeweblichen) Untersuchung versendet.

Ultraschall der Schilddrüse

Untersucht wird die Schilddrüse bei klinisch sichtbarer und tastbarer Vergrößerung, bei Schluck- und Atembeschwerden sowie bei Veränderungen der Hormonparameter (Schilddrüsenüberfunktion und Schilddrüsenunterfunktion). In der Untersuchung wird die genaue Größe der Schilddrüse ermittelt und ihre Struktur, aus der sich Hinweise auf entzündliche Veränderungen ergeben können.

Weiterhin lassen sich mit Ultraschall verschiedene gut- oder bösartige Raumforderungen der Schilddrüse, sogenannte Knoten,  nachweisen, die sich aufgrund ihrer unterschiedlichen Dichte im Ultraschall auch unterschiedlich darstellen. Tumorverdächtige Herde können in unserer Abteilung durch ultraschallgestützte Punktion der Schilddrüse abgeklärt werden.

Duplexsonographie

Dopplersonografie und Duplexsonographie nehmen in der Gefäßdiagnostik eine zentrale Stellung ein. Durch ihren Einsatz kann in vielen Fällen auf eine invasive diagnostische Maßnahme verzichtet werden. Spektrum der Doppler- und Duplexsonographie in unserer Abteilung

  • Doppler- und Duplexsonographie der peripheren Arterien und Dopplerdruckmessung
  • Doppler- und Duplexsonographie der peripheren Venen/Krampfaderdiagnostik
  • Doppler- und Duplexsonographie der hirnzuführenden Gefäße
  • Doppler- und Duplexsonographie der intraabdominellen Gefäße
  • Beurteilung von Dialyse-Shunts
  • Beurteilung der A. temoralis superficialis

Doppler- und Duplexsonographie der peripheren Arterien

Eine arterielle Durchblutungsstörung an den Beinen äußert sich häufig als sogenannte "Schaufensterkrankheit" (Claudicatio intermittens). Andere Symptome sind Missempfindungen und Kälte der Extremitäten. Ursächlich für die Durchblutungsstörungen sind Engstellen und Verschlüsse bedingt durch eine Arteriosklerose der Gefäße. Bei Verdacht auf eine gefäßbedingte Ursache der Beschwerden wird zunächst die Doppler- und Duplexsonographie als nicht-invasive und nicht belastende Untersuchung durchgeführt.

Zu Beginn der Untersuchung wird zunächst der Blutdruck am Bein (oberhalb des Knöchels) und am Arm des Patienten gemessen. Dieses Druckverhältnis gibt einen ersten Hinweis auf krankhafte Gefäßveränderungen.

Bei hochgradigen Gefäßveränderungen mit entsprechend schwerer klinischer Symptomatik erfolgt eine weiterführende Diagnostik mittels Angiographie. Anderenfalls kann bei dem Patienten auf diese invasive Untersuchungsmethode verzichtet werden.

Doppler- und Duplexsonographie der peripheren Venen

Indikation für diese Untersuchung ist zum einen die venöse Thrombose, d. h. der Verschluss einer Vene durch ein Blutgerinnsel (Thrombus). Die Patienten klagen dabei über plötzliche Schwellung, Spannung und Schmerzen des Beines.

Eine weitere Indikation für die Duplexsonographie der Venen ist die Varikose (Krampfaderleiden).

Die Venen der Beine sind mit Venenklappen besetzt, die den Rückfluss des Blutes in die Beine entsprechend der Schwerkraft verhindern. Verschiedene Ursachen können zu einer Funktionsuntüchtigkeit dieser Klappen führen, es resultiert eine venöse Insuffizienz. Man unterscheidet ein tiefes, mit den Arterien verlaufendes Venensystem von einem oberflächlichen, unter der Haut gelegenen System. Beide Systeme sind miteinander über die sogenannten Perforansvenen verbunden. Es können sowohl Insuffizienzen des tiefen und des oberflächlichen Systems als auch der Perforansvenen bestehen. Symptome der venösen Insuffizienz sind Schwellung und Schwere der Beine (vor allem abends oder nach längerem Stehen oder Sitzen), oberflächliche Krampfadern, offene Beine. Unklare Befunde können weiterführend mittels Phlebographie geklärt werden.

Doppler- und Duplexsonographie der hirnzuführenden Gefäße

Beurteilt werden können z. B.:

  • die Aorta abdominalis (Bauchschlagader)
  • die Nierenarterien
  • die Eingeweidearterien (Arteria mesenterica superior)
  • die Pfortader (Vena portae)

Wandverkalkungen und krankhafte Erweiterungen (Aneurysmen) sind die häufigsten arteriosklerotischen Veränderungen der Hauptschlagader (Aorta). Diese verursachen meist keine Beschwerden und bleiben daher unentdeckt. Große Aneurysmen können tastbar sein. Die Gefahr bei Aortenaneurysmen besteht in einer Ruptur, die ohne sofortige Therapie in kürzester Zeit zum Tode führen kann. Die morphologische Beurteilung der Bauchschlagader ist mittels Duplexsonographie gut möglich. Bei Unklarheiten kann eine Computertomographie bzw. eine 2D- und 3D-CT-Angiographie (virtuelle Angiografie) erfolgen.

Die Untersuchung der Nierenarterien ist wichtig zur Abklärung eines Bluthochdruckes (arterieller Hypertonus), weil eine Durchblutungsstörung der Niere (durch Verengung oder Verschlüsse der Nierenarterien) Ursache eines solchen sein kann.

Die Pfortader kann ebenfalls duplexsonographisch gut dargestellt werden. Dies ist z. B. erforderlich bei der Leberzirrhose (Pfortaderhochdruck mit Ösophagusvarizen=Speiseröhrenkrampfadern), bei Thrombosen der Pfortader und vor Leberteilresektionen.

Computertomographie

Die Computertomographie (CT) müsste eigentlich Röntgen-Computertomographie heißen. Sie ist eine Röntgenuntersuchung unter Zuhilfenahme eines Computers. Tomographie bedeutet Darstellung in Scheiben, in diesem Fall Schichten des Körpers. Man macht sich die unterschiedliche Durchlässigkeit verschiedener Körpergewebe für Röntgenstrahlen zunutze.

Je dichter ein Gewebe ist, desto schlechter lässt es die Strahlen hindurch. So kann man z. B. Knochen, Luft (in der Lunge), Wasseransammlungen im Körper und im Weichgewebe unterscheiden: Sie erscheinen in unterschiedlichen Grautönen. Auch Veränderungen im Gewebe wie Entzündungen, Tumoren, Fehlbildungen und Blutungen lassen sich vom umliegenden Gewebe unterscheiden.

Was kann mit einer CT untersucht werden?

Die CT liefert von nahezu allen Körperregionen und Geweben gute Bilder. In Gehirn sind z. B. Blutungen oder Veränderungen nach Schlaganfall gut zu diagnostizieren. Außerdem sind Knochendichtemessungen, Darstellungen von Knochenbrüchen und andere Spezialverfahren möglich.

Anwendungsbereiche in der Diagnostik von Krebserkrankungen sind v. a. die Darstellung des Gehirns sowie des Brust- und Bauchraums (Leber, Bauchspeicheldrüse, Bauchgefäße, Nieren und Nebennieren, Gebärmutter, Veränderungen der Eierstöcke). Auch im Rahmen der Nachuntersuchungen bei verschiedenen Krebserkrankungen kann ein CT sinnvoll sein, wenn der Verdacht auf erneutes Tumorwachstum abgeklärt werden soll.

Wie geht eine CT-Untersuchung vor sich?

Ein CT-Gerät ist groß und benötigt einen eigenen Raum. Das Gerät wirkt wie ein breiter Ring, durch den der Patient auf einer Liege geschoben wird. Für die Dauer der Untersuchung, normalerweise wenige Minuten, liegt der Patient in der Öffnung und hat über eine Gegensprechanlage Kontakt mit den untersuchenden Ärzten und Assistenten. Die meisten Untersuchungen werden unter Gabe eines jodhaltigen Kontrastmittels in die Armvene durchgeführt.

Für die Untersuchungen verwenden wir den 64-Zeilen-Multislice-Tomographen. Durch moderne Bildverarbeitungsalgorithmen wird die Strahlenbelastung bis zu 30 Prozent reduziert.

Wie funktioniert ein Computertomograph?

Die Röntgenröhre, die einen feinen, fächerförmigen Strahl aussendet, bewegt sich kreisförmig um die runde Öffnung des Gerätes. Bei modernen Spiralcomputertomographen (wie auch bei uns) wird der Patient kontinuierlich in wenigen Sekunden durch das Gerät geschoben. Dabei dringen die Röntgenstrahlen von allen Seiten durch den Körper und werden durch die zu untersuchenden Gewebe unterschiedlich geschwächt. Der Röntgenröhre gegenüberliegen Empfangsgeräte/Detektoren, die die Schwächung der Röntgenstrahlung messen und die Daten an einen Computer weiterleiten.

Ein hochleistungsfähiger Rechner rekonstruiert über komplizierte mathematische Verfahren aus der örtlichen, projektionsspezifischen Schwächung der Strahlung ein Graustufenschnittbild der untersuchten Körperschicht. Diese Bilder werden dann auf Laserfilme, Papier oder andere Speichermedien übertragen. Nach der Untersuchung können mit Hilfe der Computerbearbeitung zwei- oder sogar dreidimensionale Bilder von allen Körperregionen erstellt werden.

Die Hauptarbeit der Radiologen beginnt erst nach der Untersuchung. Dazu zählt die Bildanalyse, Bildbearbeitung, Befunderstellung, Vergleich mit Vorbefunden bzw. Voraufnahmen.

Spezialverfahren der Computertomographie

Arthro-Computertomographie (Schulter)

Die Arthro-Computertomographie ist eine Untersuchung, die ausschließlich vor einem geplanten operativen Eingriff an der Schulter in Kooperation mit der Unfallchirurgischen Klinik im Hause durchgeführt wird. Es handelt sich dabei um eine Kombination einer konventionellen Arthrographie (Röntgenkontrastdarstellung von Gelenkhöhlen) mit der Computertomographie. Über eine dünne Nadel wird das Schultergelenk nach lokaler Betäubung punktiert und etwas Kontrastmittel bzw. Luft appliziert. Danach erfolgt dann die eigentliche computertomographische Untersuchung mit allen Möglichkeiten der multiplanaren und dreidimensionalen Rekonstruktionen.

Dauer der Untersuchung: ca. 30 Minuten.

Knochendichtebestimmung (Osteodensitometrie)

Die Osteodensitometrie (quantitative CT, QCT) ist ein Spezialverfahren der Computertomographie zur Bestimmung der Knochendichte (Mineralsalzgehalt) im Rahmen der Osteoporosediagnostik und -therapie. Sie ist schnell und mit geringer Strahlendosis durchführbar. Kontrastmittel wird nicht benötigt.

Die Messung erfolgt an den ersten drei Lendenwirbelkörpern. Eine spezielle Software errechnet dann den mittleren Mineralsalzgehalt und stellt diese im Vergleich zu altersbezogenen Referenzwerten graphisch dar.

Virtuelle Endoskopie (Colonoskopie)

Mittels dieser Methode kann eine Endoskopie des Dickdarmes oder eine Bronchoskopie simuliert werden. Aus Computertomographie-Bildern wird ohne zusätzliche Strahlenbelastung für den Patienten eine dreidimensionale Simulation einer Endoskopie mittels einer Hochleistungs-Workstation berechnet. Dargestellt werden können mit dieser Methode Polypen, Tumoren und auch entzündliche Veränderung der Darmwand. Das Bild einer virtuellen Endoskopie ist dem "Originalbild" der herkömmlichen Endoskopie sehr ähnlich. Mit dieser Methode können vor allem auch Darmabschnitte dargestellt werden, die dem Endoskop aufgrund von Stenosen oder Abwinkelungen im Darmlumen nicht zugänglich sind. 

Perfusions-Computertomographie

Die Perfusions-Computertomographie ist eine Spezialuntersuchung zur Früherkennung eines Schlaganfalls. Dieses Spezialverfahren steht allen Akut-Patienten rund um die Uhr zur Verfügung. Interdisziplinär erfolgt die Befundbesprechung und ggf. eine Übernahme des Patienten auf die Stroke Unit im Hause (Schlaganfall-Intensivstation). Die Akutbehandlung von Schlaganfall-Patienten erfolgt in Köpenick unter Leitung der Neurologen im Team mit Kardiologen, Angiologen, Intensivmedizinern, Gefäßchirurgen und Radiologen.

Warum ist eine Früherkennung wichtig? Wo liegt das Problem?

In den meisten Fällen (ca. 70 Prozent aller Schlaganfälle) führt ein Blutgerinnsel zum Verschluss eines Blutgefäßes im Gehirn. Das betroffene, d.h. nicht mehr durchblutete Hirnareal ist vom Untergang bedroht, wenn das Gerinnsel nicht aufgelöst werden kann. Es bleiben ca. sechs Stunden Zeit nach Auftreten des Schlaganfalles bis zum unwiederbringlichen Verlust des betroffenen Hirngewebes. Eine der entscheidenden Hürden ist die Erkennung der Durchblutungsstörung mit der herkömmlichen Computertomographie, da die sichtbaren Veränderungen meist erst jenseits der ersten 6 Stunden nachweisbar sind!

Wie kann dieses Problem gelöst werden?

Hier stellt die Perfusions-CT einen großen Fortschritt dar. Mit Hilfe einer speziellen Zusatz-Software kann die Durchblutungsstörung unmittelbar nach ihrem Auftreten (!) farblich eindeutig identifiziert werden. Dies verbessert die bisherige Akut-Schlaganfall-Diagnostik - die Diagnostik einer Hirndurchblutungsstörung ist jetzt ohne jeden Zeitverzug direkt nach Eintritt des Schlaganfall-Ereignisses möglich!

Wie funktioniert die Perfusions-Computertomographie?

Direkt im Anschluss an die herkömmliche Computertomographie des Schädels wird über eine Verweilkanüle für die Armvenen nichtionisches Kontrastmittel injiziert und in einer zweiten Untersuchung dessen räumliche und zeitliche Verteilung im Gehirn aufgezeichnet. Die Auswertung dieser Rohdaten erfolgt binnen ca. 2 bis 3 Minuten mit Hilfe einer Spezial-Software auf einem separaten PC. Weitere 2 bis 3 Minuten dauert die Auswertung der Bilder - dann steht die Diagnose fest.

Wo wird diese Spezialuntersuchung durchgeführt?

Weil es sich um ein sehr junges Verfahren handelt, steht es derzeit noch nicht flächendeckend in Berlin zur Verfügung.

weitere Spezialverfahren

  • 3D-Darstellungen z. B. von Frakturen zur Operationsvorbereitung

  • 3D-Angiographien (Bauchaorta, Halsschlagader, Hirngefäße)

  • CT-gestützte Punktionen bzw. Entnahmen von Gewebeproben

  • CT-gestützte Schmerztherapie (Plexusblockaden, Facettbehandlung, Nervenwurzelbehandlung, Sympathikolysen)

Mammographie

Die Mammographie ist die Röntgenuntersuchung der Brust, die unter Kompression jeweils in zwei Ebenen durchgeführt wird. Hierfür stehen moderne Geräte zur Verfügung, die eine geringe Strahlenbelastung entsprechend der gesetzlichen Vorgaben garantieren.

Die Patientinnen werden zur Vorgeschichte, Beschwerden bzw. Vorerkrankungen befragt und es wird eine Tastuntersuchung der Brust vorgenommen. Eine ergänzende Ultraschalluntersuchung der Brust ist sinnvoll zur Klärung bestimmter Herdbefunde (gutartige und bösartige). Die Untersuchung dauert ca. 10 bis 15 Minuten.

In unserer Abteilung erfolgt grundsätzlich eine Beurteilung der angefertigten Mammographie-Aufnahmen durch zwei erfahrene Ärzte (second opinion). Hierdurch wird die diagnostische Sicherheit und Spezifität erheblich erhöht, das Risiko evtl. übersehener Befunde wird minimiert.

Im Brustzentrum Köpenick  LINK werden in einem interdisziplinären Expertentreffen (Tumorkonferenz) mit Gynäkologen, Radiologen, Pathologen, Strahlentherapeuten und Onkologen die Befunde diskutiert und das weitere Therapiekonzept für die Patientin erarbeitet.

Hinweis zum Strahlenschutz
Wir führen die Mammographie mittels einem voll digitalen Gerät durch. Hiermit entsprechen wir durch optimale Aufnahmen zur Diagnosestellung und Beurteilung entsprechend aller gesetzlichen Vorgaben.

Wer sollte sich röntgen lassen?

Nach Empfehlung der Deutschen Gesellschaft für Senologie sollte eine Basismammographie im Alter von 35 bis 39 Jahren durchgeführt werden. Eine Kontrollmammographie ist sinnvoll im Alter von 40 bis 49 Jahren alle zwei Jahre, in der Altersgruppe von 50 bis 70 Jahren alle ein bis zwei Jahre. Kontroll-Mammographien bei Risikopatientinnen (40 bis 70 Jahre) sollten jährlich erfolgen.

Wer hat ein höheres Risiko an einem Mammakarzinom (Brustkrebs) zu erkranken?

  • Frauen mit einer belasteten Familienanamnese (Schwester/Mutter/Tante mit Brustkrebs)
  • Frauen mit Adipositas (Übergewicht)
  • Frauen mit Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit)
  • Nullipara (Frauen, die keine Kinder geboren haben)
  • Späte Erstgebärende
  • Frauen mit früher Menarche (erste Regelblutung unter 12 Jahren)
  • Frauen mit später Menopause ( > 52 Jahre )
  • Patientinnen über dem 50. Lebensjahr

Durch die Früherkennung von noch nicht tastbaren Tumoren kann die Brustkrebssterblichkeit gesenkt werden. Mit der Mammographie werden Herdbefunde, noch bevor sie für die Patientin in der Selbstuntersuchung oder den Gynäkologen tastbar sind, erkannt und können beurteilt werden.

Darstellbar in der Mammographie sind insbesondere kleinste Verkalkungen (diese haben nichts zu tun mit der allgemeinen Arterienverkalkung). Diese sehr winzigen Kalkablagerungen können in den Drüsenläppchen der Brust oder in den Milchgängen nachgewiesen werden und sind oft ein Hinweis auf ein frühes Karzinom bzw. eine Vorstufe eines Brustkrebses.

Die sogenannten Mikroverkalkungen sind ausschließlich in der Mammographie zu sehen (nicht erkennbar in der Sonographie und auch nicht mittels Magnetresonanztomographie). Zur besseren Beurteilung dieser so wichtigen Mikroverkalkungen können evtl. zusätzliche Vergrößerungsaufnahmen angefertigt werden.

Zur weiteren Abklärung von Mikroverkalkungen und Herdbefunden können spezielle Verfahren angewendet werden wie Punktionen (Stanzbiopsien und stereotaktische Untersuchungen), die ultraschallgestützt oder mit Hilfe des Mammographiegerätes durchgeführt werden. Falls ein verdächtiger Herd operiert werden soll und in der Brust nicht tastbar ist (d. h. er ist nur auf der Röntgenaufnahme bzw. dem Ultraschallbild zu sehen) muss dieser vor der Operation markiert werden. Dazu dient die präoperative Drahtmarkierung.

Stanzbiopsie (Brust)

Bei der Stanzbiopsie wird nach lokaler Betäubung mit einer Hochgeschwindigkeits-Biopsienadel Gewebe aus einem Herd der Brust gewonnen. Die Herdlokalisation erfolgt entweder mit einem Ultraschallgerät oder mit Hilfe des Mammographiegerätes.

Um die Entstehung eine Blutergusses zu vermeiden, wird die Patientin anschließend mit einem Druckverband versorgt. Die entnommenen Gewebezylinder von 1,5 bis 2 cm Länge und 1 bis 2 mm Dicke werden von einem spezialisierten Pathologen untersucht. Abhängig von diesem Untersuchungsergebnis erfolgt das weitere Vorgehen bzw. die weitere Therapie. Die Stanzbiopsien können in unserer Abteilung ambulant durchgeführt werden.

Stereotaktische Biopsieuntersuchung der Brust

Die stereotaktische Biopsie-Einheit zum Mammomat 3000 (Mammographie-Gerät) erlaubt eine räumliche Lokalisation verdächtiger Herde in der Brust für eine Stanzbiopsie oder eine Drahtmarkierung. Die Brust wird komprimiert, die Patientin sitzt während der gesamten Untersuchung auf einen Stuhl mit Rückenlehne. Es werden kleine Röntgenaufnahmen angefertigt, die mit Hilfe eines Computers ausgewertet werden und der exakten Positionierung dienen. Anschließend wird nach örtlicher Betäubung fast schmerzfrei Gewebe entnommen bzw. eine Markierung mit einem Spezialdraht durchgeführt.

Die Untersuchung dauert ca. 30 Minuten Um die Entstehung eine Blutergusses zu vermeiden, wird die Patientin mit einem Druckverband versorgt.

Präoperative Drahtmarkierung der Brust

Falls ein verdächtiger Herd in der Brust nicht tastbar ist (d. h. er ist nur auf der Röntgenaufnahme bzw. dem Ultraschallbild zu sehen) muss dieser vor der Operation markiert werden, damit er bei der Operation überhaupt auffindbar ist.

Unter Röntgen- oder Ultraschallsicht wird der Herd dargestellt, die Stelle lokal betäubt und ein dünner flexibler Spezialdraht über eine feine Nadel am Herd platziert. Die Nadel wird im Anschluss entfernt. Der Draht verbleibt bis zur Operation und wird zusammen mit dem Herd vom Operateur entfernt.

Vacuumstanzbiopsie

Hierdurch wird ohne operativen Eingriff gezielt eine winzige Stelle der Brust, die vorher als suspekt angesehen wurde, punktiert. Mit einem Vakuum und entsprechender Biopsienadel werden dann mehrere Gewebeteilchen entnommen. Meist handelt es sich um eine Klärung von Mikrokalk.

Dieser ist so klein und fein, dass er nur im Röntgenbild gesehen werden kann. Wenn die Verkalkungen gutartig sind wird  eine offene Operation komplett vermieden. Wenn sie bösartig sind kann die Operation entsprechend geplant und abgesprochen werden.

Angiographie

Die Angiographie wird als letztes Glied in der diagnostischen Kette nach Durchführung von Doppler- und Duplexsonographie bzw. der CT-Angiographie (nichtinvasive, auf Gefäßdarstellung optimierte Computertomographie-Untersuchung) durchgeführt. Die Untersuchung erfolgt an einem hochmodernen Gerät unter Gewährleistung einer optimalen Patientensicherheit und von Strahlenschutzmaßnahmen. So werden z. B. alle Untersuchungen mit der sogenannten "gepulsten Durchleuchtung" durchgeführt - die Strahlendosis wird hierdurch für den Patienten erheblich verringert. Angiographische Untersuchungen werden bei uns mit einer digitalen Flachdetektor-Anlage durchgeführt.

Da gerade die angiographischen Untersuchungsverfahren teilweise eine hohe Strahlenbelastung für Patient und auch Untersuchungspersonal aufweisen, ist die verwendete Technik entscheidend dafür mitverantwortlich. Unser Gerät gehört mit einer speziellen Option - der "gepulsten Durchleuchtung" - zu denen, die im Berliner Raum die geringste technisch bedingte Strahlenbelastung hervorrufen. Gegenüber den weit verbreiteten Geräten ohne gepulste Durchleuchtung können wir die Strahlenbelastung des Patienten, abhängig von der Untersuchung, bis zu 63 Prozent verringern.

Bei entsprechender Untersuchungsplanung und Patientenaufklärung können ggf. die diagnostische Angiographie und eine rekanalisierende Intervention (Ballondilatation) in einem Eingriff durchgeführt werden. Dadurch kann dem Patienten ein zweiter invasiver Eingriff erspart werden.

Im Gefäßzentrum Berlin-Köpenick wird stets nach genauer Beratung im interdisziplinären Team von Gefäßchirurgen, Angiologen, Radiologen und Neurologen über die Therapiebedürftigkeit und die Art des Eingriffes entschieden.

Grundsätzlich erfolgt nach interventionellen und operativen Eingriffen im Sinne einer Qualitätssicherung eine duplexsonographische Nachuntersuchung.

Angiographie der Becken- und Beinarterien

Die Becken- und Beinarterienangiographie wird bei Patienten mit arteriellen Durchblutungsstörungen der Beine durchgeführt. Diese können sich in der so genannten "Schaufensterkrankheit" (Claudicatio intermittens) äußern, in Ruheschmerz, schlecht heilenden Wunden oder auch einem Kältegefühl in den Beinen.

Die Untersuchung kann ambulant erfolgen und dauert ca. 20 bis 30 Minuten. Bei Patienten mit akuten Gefäß- oder Bypass-Verschlüssen wird die Untersuchung notfallmäßig durchgeführt.

Angiographie der Halsschlagader (A. carotis)

Vor Operationen an der Halsschlagader erfolgt in den meisten Fällen eine angiographische Darstellung aller hirnversorgenden Arterien. Die invasive Angiographie wird zunehmend durch die duplexsonographische Diagnostik sowie die Angio-Computertomographie der Halsgefäße ersetzt.

Angiographie der Armarterien und Hände

Armarterien und Hände werden relativ selten angiographisch untersucht. In manchen Fällen ist eine Abklärung von Kompressionssyndromen (z. B. Halsrippe) oder einer Raynaud-Symptomatik (intermittierendes, schmerzhaftes Absterben und Kältegefühl von einzelnen Fingern) erforderlich.

Angiographie der Nierenarterien

Auf eine invasive angiographische Untersuchung kann hier durch die Methoden der Duplexsonographie und Computertomographie einschließlich der Rekonstruktionsmöglichkeiten meist verzichtet werden.

Vor einer geplanten interventionellen Therapie oder einer Operation erfolgt jedoch auch hier eine Kontrastmitteldarstellung über einen über die Leistenarterie eingeführten Katheter. Die Untersuchung kann ambulant durchgeführt werden und dauert ca. 20 bis 30 Minuten.

Angiographie der Hauptschlagader (Aorta)

Diese wird grundsätzlich untersucht und dargestellt bei Angiographien der Becken- und Beinarterien und bei krankhaften Aussackungen des Hauptschlagader-Lumens (Aortenaneurysma). Zur exakten Operationsplanung und Entscheidung über eine eventuelle endovaskuläre Therapie ist hier neben der Duplexsonographie und der Computertomographie meist eine Katheteruntersuchung mit einem speziellen Messkatheter erforderlich.

Angiographie der Mesenterialgefäße

Diese müssen äußerst selten dargestellt werden. Abgeklärt werden können Durchblutungsstörungen des Darmes ("Angina abdominalis") und evtl. auch Blutungsquellen, welche endoskopisch nicht zugänglich sind.

Angiographie von Dialyse-Shunts

Eine Darstellung mittels einer Angiographie/Phlebographie erfolgt hier bei Flussproblemen zum Erhalt des Shunts vor Neuanlage, kombiniert mit möglicher Ballondilatation bzw. Stentimplantation.

Virtuelle Angiographie und Angioskopie

Ähnlich wie in der virtuellen Endoskopie wird hier durch eine rein computergestützte Bearbeitung der Original-Computertomographie-Bilddaten eine dreidimensionale Rekonstruktion von Gefäßstrukturen ermöglicht. Dies ist z. B. möglich für die Hauptschlagader (Aorta), die Nierenarterien und die Halsgefäße.

Verschiedene Möglichkeiten der Nachbearbeitung bieten einen Blick auf das Gefäß "von außen". Andererseits kann das Gefäß computertechnisch "aufgeschnitten" werden und man erhält einen Blick wie durch ein Gefäß-Endoskop. Diese Nachbearbeitung erfolgt nach der eigentlichen CT-Untersuchung des Patienten. Weder die Untersuchungszeit, noch die Strahlendosis oder auch die erforderliche Kontrastmittelmenge werden, im Vergleich zur "herkömmlichen" CT-Untersuchung, erhöht.

Diese Methoden setzen sich, in Kombination mit den funktionellen und hämodynamischen Aussagen der Farbduplexsonographie, zunehmend in der Diagnostik von Gefäßveränderungen durch und ersetzen schon jetzt zum Teil die invasive Angiographie.

Interventionelle Gefäßtherapie

Bei Durchblutungsstörungen der Beine ( z. B. bei peripheren arteriellen Verschlusserkrankung) kann die interventionelle Gefäßtherapie oftmals einen chirurgischen Eingriff ersetzen oder eine chirurgische Behandlung einfacher machen.

PTA (Ballonangioplastie)

Die "Perkutane transluminale Angioplastie" (PTA) ist ein Standardverfahren zur Behandlung von arteriellen Gefäßverengungen oder Gefäßverschlüssen. Sinngemäß bedeutet PTA, das durch die Haut (=perkutan), entlang des Gefäßverlaufs (=transluminal) eine Gefäßverformung (=Angioplastie) stattfindet. Mittels PTA können sowohl Engstellen (Stenosen) als auch Gefäßverschlüsse (Occlusionen) an verschiedenen Gefäßen bzw. Gefäßsystemen beseitigt werden. Die PTA kann erfolgen:

  • an den Becken- und Beinarterien

  • an den Nierenarterien

  • an den Armarterien

  • an der Hauptschlagader (Aorta)

  • an der Halsschlagader (A. carotis)

Mittels eines in die Arterie eingeführten Katheters mit einem Ballon an der Spitze, wird die Engstelle im Gefäß bzw. der Gefäßverschluss rekanalisiert und nachfolgend über den aufgeblasenen Ballon das Gefäßlumen aufgeweitet. Die Indikationsstellung zu derartigen Eingriffen erfolgt grundsätzlich nach interdisziplinärer Absprache. Der Eingriff wird in örtlicher Betäubung durchgeführt und dauert ca. 30 bis 60 Minuten.

PTA kombiniert mit Stentimplantation

Durch das gleichzeitige Einbringen eines sogenannten "Stents" kann in vielen Fällen das Ergebnis der isolierten Ballonangioplastie bezüglich der Offenheitsrate über die Zeit verbessert werden.

Stents sind kleine "Maschendrahtgeflechte" aus verschiedenen Metall-Legierungen in Größenordnungen von ca. 4 bis 12 mm Durchmesser und 15 bis 100 mm Länge. Stents  werden ebenfalls in Kathetertechnik in das Gefäßlumen von innen eingebracht und verbleiben dauerhaft im Gefäß. Das Gefäß wird durch diese "innere Gefäßstütze" aufgehalten. In der Regel wird das Wiederauftreten einer Stenosierung oder eines Gefäßverschlusses dadurch verhindert.

Lokale Lysetherapie, Percutane Aspirations-Thrombektomie

Lokale Lysetherapie und percutane Aspirations-Thrombektomie kommen bei akuten Gefäßverschlüssen zum Einsatz. Frisch gebildete Gerinnsel können durch diese Verfahren entweder abgesaugt und/oder mittels Gabe eines Medikamentes direkt in die Arterie aufgelöst werden.

Beide Anwendungen werden in lokaler Betäubung (ohne Vollnarkose!) durchgeführt. Zwischenzeitlich ist jedoch in den meisten Fällen eine Überwachung des Patienten auf der Intensivstation erforderlich.

Applikation von Cava-Filter

Die perkutane Implantation von so genannten Cava-Filtern erfolgt bei weiterbestehender Embolisierungsgefahr nach vorausgegangenen wiederholten Lungenarterienembolien.

Embolisierungen

Embolisierungen erfolgen in Einzelfällen bei operativ nicht oder schlecht zugänglichen pathologischen Gefäßveränderungen wie:

  • arterio-venösen Shunts

  • Blutungen

  • nach Gefäßverletzungen

Radiologische Interventionen

Eine Reihe diagnostischer und therapeutischer Eingriffe werden mit Hilfe verschiedener bildgebender Methoden (Ultraschall, Röntgen-Durchleuchtung, Computertomographie) durchgeführt. Hierdurch ist zum Beispiel eine exakte Instillation von Medikamenten an die entsprechende Region bzw. die Punktion von kleinsten Herdbefunden auf dem kürzesten Weg und unter Schonung anderer Organe und Organsysteme gegeben. Sämtliche Eingriffe können unter lokaler Betäubung durchgeführt werden.

Diagnostische Interventionen

  • Stanzbiopsie der weiblichen Brust

  • Punktion von Organen (z. B. Leber, Schilddrüse, Nieren, Lymphknoten)

Therapeutische Interventionen

  • Punktion und Drainage pathologischer Flüssigkeitsansammlungen

  • Interventionelle Schmerztherapie

Punktion von Organen

Oft werden kleinste Herdbefunde im Ultraschall bzw. der Computertomographie auffällig, können aber nicht sicher als gutartige oder bösartige Veränderung eingestuft werden.

In diesen Fällen wird gezielt unter "Sicht" (durch Ultraschall oder CT) der Herd lokalisiert und mittels einer dünnen Kanüle punktiert. Das gewonnene Gewebematerial wird anschließend histologisch (feingeweblich) untersucht und es kann eine Klassifikation des Gewebes erfolgen.

Punktion und Drainage pathologischer Flüssigkeitsansammlungen

Mit Hilfe von Ultraschall oder Computertomographie können operativ schwer zugängliche Strukturen wie

  • Hämatome (Blutergüsse)
  • Lymphzysten
  • Serome
  • Abszesse (Vereiterungen)

punktiert und entlastet werden. Ein ansonsten notwendiger operativer Eingriff kann so in den meisten Fällen entfallen.

Interventionelle Schmerztherapie

Durchgeführt werden in unserer Abteilung:

  • periradikuläre Therapie
  • Facettgelenksblockade
  • Sympathicusausschaltung (cervical, thoracal, lumbal)

Die Medikamente können mittels Bildgebung gezielt an die schmerzauslösende anatomische Struktur appliziert werden. Im Bedarfsfall können diese mikroinvasiven, nur gering schmerzhaften Eingriffe jederzeit wiederholt werden.

Vertebroplastie

Die Vertebroplastie ist ein neues Verfahren zur Schmerztherapie bei osteoporotischen Wirbelsäulenveränderungen. In den zusammengebrochenen Wirbelkörper wird mittels einer Kanüle stabilisierender Knochenzement eingebracht. Unter computertomographischer Kontrolle erfolgt die Injektion von Knochenzement direkt in den bzw. die osteoporotischen Wirbelkörper. Ein weiterer Wirbelkörperzusammenbruch wird hierdurch verhindert bzw. hinausgezögert und die Schmerzsymptomatik an der Wirbelsäule gelindert. Auch dieses Verfahren ist sehr jung und wird noch nicht flächendeckend angewendet.

Phlebographie

Die Phlebographie ist eine Röntgenuntersuchung der Venen mit Hilfe von jodhaltigem Kontrastmittel. Am häufigsten werden die Venen der Beine und der Arme dargestellt. Des weiteren kann es erforderlich sein, die großen Körperhohlvenen oder Venen von Organen (z. B. Leber oder Nieren) zu untersuchen.

Indikationen für eine Untersuchung der Beinvenen sind z. B. das Krampfaderleiden (Varikosis) oder eine Thrombose. In den meisten Fällen kann hier jedoch die Farbduplexsonographie eine verlässliche Aussage erbringen, so dass eine Phlebographie nicht mehr erforderlich ist.

Die Untersuchung dauert ca. 20 Minuten und kann ambulant durchgeführt werden. Über eine kleine Vene am Fußrücken wird mit einer dünnen Punktionsnadel Kontrastmittel in die Venen injiziert und die Venen dann mittels Röntgendurchleuchtung dargestellt.

Varikographie

Eine Sonderform der Phlebographie ist die Varikographie. Bei dieser wird Kontrastmittel zur besseren Darstellung direkt in eine Krampfader injiziert. Dies ist in einigen Fällen zur besseren Darstellung einer varikös veränderten Vene erforderlich.

Phlebodynamometrie

Zusätzliche funktionelle Aussagen zum tiefen und oberflächlichen Venensystem ergibt eine Venendruckmessung (Phlebodynamometrie). Diese kann im Anschluss an eine Phlebographie ohne erneute Punktion durchgeführt werden.

Magnetresonanztomographie

Dieses hochauflösende Schnittbildverfahren zeichnet sich durch eine multidirektionale Darstellung von allen Körperorganen und Extremitäten aus. Großer Vorteil ist der höhere Weichteilkontrast gegenüber der CT und dass hierbei keine Röntgenstrahlen zur Anwendung kommen.

DRK Kliniken Berlin Köpenick

Institut für diagnostische und interventionelle Radiologie

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Leitung: Dr. med. Kerstin Westphalen

Tel.: (030) 3035 - 3799
Fax: (030) 3035 - 3797

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