Im Jahr 2017 wurden 83 Patienten mit schwerem Herzinfarkt („STEMI“) und 170 Patienten mit sonstigem Herzinfarkt („NSTEMI“) auf unserer Brustschmerzeinheit betreut. Hinzu kamen etwa 40 Patienten mit Lungenembolie. Die vier Betten der CPU sind an fast allen Tagen im Jahr voll belegt. Im Herzkatheterlabor sind Kardiologen mit der Qualifikation „Spezielle Invasive Kardiologie“ rund um die Uhr für Herzinfarktpatienten in Bereitschaft.
Leistungen
Herzinfarkt
Hier muss besonders schnell gehandelt werden. Die meisten Patienten mit Herzinfarkt kommen mit Notarzt über unsere Rettungsstelle oder direkt ins Herzkatheterlabor. Nach der Akutbehandlung, hierbei wird das verschlossene Herzkranzgefäß wieder geöffnet und mit einer Gefäßstütze (Stent) stabilisiert, übernehmen wir die Patienten für mindestens 48 Stunden auf unsere Brustschmerzeinheit. Hier steht eine kontinuierliche Überwachung von Blutdruck, EKG, Rhythmus, Temperatur und Sauerstoffgehalt zu Verfügung.
Möglicher Herzinfarkt
Wenn die Beschwerden des Patienten typisch, die EKG- und Laborveränderungen aber nicht eindeutig sind, kommen die Patienten auf unsere CPU. Hier wird der Patient engmaschig überwacht und anhand von EKG, Laborwerten und Echokardiografie in kurzer Zeit entschieden, welche Behandlung notwendig ist.
Lungenembolie und Aortensyndrom
Diese zwei lebensbedrohlichen Erkrankungen können ebenfalls Brustschmerzen verursachen. Erhärtet die genannte Diagnostik diesen Verdacht, erfolgt eine sofortige Computertomographie (CT) mit anschließender Behandlung.
Blutdruckkrise
Schwere Blutdruckentgleisungen bedürfen ebenfalls der sofortigen Therapie und Überwachung, bis der Blutdruck in ungefährliche Bereiche abgesenkt wurde.
Herzklappenfehler
Auch Klappenfehler wie die Einengung der Aortenklappe (Aortenstenose) oder Undichtigkeit der Mitralklappe (Mitralinsuffizienz) können Brustschmerzen bzw. Atemnot verursachen. Hierzu ist jederzeit ein Ultraschall über die Speiseröhre (Schluckecho, TEE) auf der CPU möglich.
Ausschluss schwerer Erkrankung
Patienten ohne Risiko und ohne Herzerkrankung können rasch in die ambulante Weiterbehandlung entlassen werden. Auch diese schnelle Gewissheit und Entlastung von der Sorge um den Gesundheitszustand sind ein Vorteil der CPU.
Kooperationen
Zum Konzept unserer Brustschmerzeinheit gehören fest vereinbarte Kooperationen:
- Intensivstation: Kritisch Kranke, die eine Beatmung oder Kreislaufunterstützung benötigen, werden auf unserer ITS behandelt.
- Niedergelassene Kardiologen: Wir haben ein Netzwerk gebildet, damit gefährdete Patienten aus Kardiologischen Praxen sofort übernommen werden können. Umgekehrt können Patienten ohne schwere Herzerkrankung dort ambulant weiter betreut werden.
- Deutsches Herzzentrum Berlin: Ist eine akute Herzoperation notwendig, können wir diese Patienten sofort ins DHZB verlegen.
- Institut für Radiologie: Hier steht uns mit CT und MRT die modernste Bildgebung für Herz-, Lungen- und Aortenerkrankungen zur Verfügung.
Patienten mit akuten, heftigen Brustschmerzen rufen bitte sofort den Notarzt über die Berliner Feuerwehr Tel. 112
Kontakt für niedergelassene Ärzte
Für einweisende Ärzte sind wir rund um die Uhr erreichbar:
-
(030) 3035 - 3249 (Diensthabender Arzt CPU)
-
(030) 3035 - 3250 (Pflege CPU)
-
(030) 3035 - 3252 (Fax)
DRK Kliniken Berlin Köpenick
Chest Pain Unit
Salvador-Allende-Str. 2 – 8
12559 Berlin
Haupteingang über Müggelschlößchenweg
Leitung: Dr. med. Iskandar Atmowihardjo
Tel.:
(030) 3035 - 3318
Fax:
(030) 3035 - 3321