Mitralklappeninsuffizienz
Mitralklappen-Clipping (Mitraclip™ Fa. Abbott)
Mitralklappen-Clipping (Mitraclip™ Fa. Abbott)
Die Insuffizienz (Undichtigkeit) einer Herzklappe ist vergleichbar mit einem undichten Rückschlagventil. Normalerweise fließt das Blut im Körperkreislauf immer nur in eine Richtung.
Das Herz ist hierbei eine Pumpe, genauer gesagt sogar zwei Pumpen nämlich das „rechte Herz“ und das „linke Herz“, die nacheinander (in Reihe) geschaltet sind. Das Blut fließt vom Körper in das „rechte Herz“, wird von dort in die Lunge gepumpt und hier mit Sauerstoff angereichert. Anschließend fließt das Blut in das „linke Herz“ und wird wieder in den Körper gepumpt – unser Kreislauf.
Damit das Blut nur in eine Richtung gepumpt werden kann, besitzt das Herz vier Rückschlagventile – die Herzklappen. (Trikuspidalklappe-Pulmonalklappe-Mitralklappe-Aortenklappe. (siehe Abbildung 1)
Die Mitralklappe liegt zwischen der Lunge und der linken Herzkammer. Das Ventil öffnet und schließt sich bei jedem Herzschlag. Ist dieses Ventil undicht, spricht man von einer Mitralklappen-Insuffizienz, da das Blut in die Lunge zurücklaufen kann. (siehe Abbildung 2)
Kleine und mittlere Insuffizienzen behandelt man meist noch mit Medikamenten oder beobachtet sie regelmäßig mittels Herzultraschall (Echokardiographie) bei Beschwerdefreiheit.
Hierbei ist die Menge des „zurückfließenden Blutes“ noch gering.
Mittlere bis schwere Insuffizienzen haben einen großen Blutanteil, der nicht in den Körper, sondern bei jedem Schlag zurück in die Lunge gepumpt wird.
Durch den kontinuierlichen Rückfluss staut sich das Blut in der Lunge und es wird Gewebswasser in das Lungengewebe gedrückt.
Je stärker die Belastung ist, desto mehr werden die Symptome durch den Rückfluss in die Lunge verschlechtert.
Medikamente, die den Wasseranteil im Blut und damit auch den Rückfluss reduzieren und hierdurch die Pumpkraft des linken Herzens verbessern stehen immer an erster Stelle der Therapie!
Eine optimale medikamentöse Therapie ist auch die Grundvoraussetzung für jede weitere Behandlung.
Weiterhin sollte eine regelmäßige kardiologische Diagnostik und Kontrolle erfolgen:
Medikamente behandeln allerdings nicht die Ursache der Mitralklappeninsuffizienz. Daher sollte bei symptomatischer Mitralklappenschwäche eine Vorstellung in unserem entsprechend der Richtlinien der „Deutschen Kardiologischen Gesellschaft“ zertifiziertem Mitralklappenzentrum zur Einschätzung einer kausalen Therapie erfolgen.