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Endoprothetikzentrum Berlin Köpenick

Hüftgelenkchirurgie

Die Klinik für Unfallchirurgie und Orthopädie an den DRK Kliniken Berlin Köpenick blickt auf eine jahrelange Erfahrung im Bereich der Hüftgelenkchirurgie zurück.

Das Hüftgelenk als stark belastetes Gelenk des menschlichen Körpers kann durch Unfälle und Erkrankungen zahlreiche Veränderungen erleiden, die operativ behandelt werden können.

Einen Schwerpunkt bildet dabei das künstliche Hüftgelenk. Die zunehmende Lebenserwartung des Menschen, verbunden mit dem Wunsch nach ebenso hoher Lebensqualität führt zu einer weltweit steigenden Zahl an Prothesenoperationen. Dabei hat die Hüftendoprothetik seit ihren Anfängen einen rasanten Weg beschritten. Angefangen als „große“ und schwierige Operation für eine limitierte Auswahl an Patienten, ist die moderne Hüftendoprothetik längst zu einem sicheren Standardverfahren herangereift. So beschrieb Prof. I. D. Learmonth die Totalendoprothese des Hüftgelenkes gar als „Operation des Jahrhunderts“ (The Lancet, 2007).

Das Vorhandensein von zahlreichen Implantaten, welche sich in jahrzehntelanger klinischer Anwendung erfolgreich bewährten, stellt letztlich die Basis der Hüftendoprothetik dar. Hierdurch zeigt sich eine Haltbarkeit von ca. 95 % nach 10 Jahren und ca. 90 % nach 15 Jahren.

Zahlreiche Entwicklungen führten in den letzten Jahren zu neueren Prothesengenerationen (z.B. Kurzschaftprothesen), bei denen allerdings noch keine vergleichbaren Langzeiterfahrungen vorliegen.

Kniegelenk-Endoprothetik

Unfallbedingte Verletzungen des Kniegelenkes sowie längerfristige Über- und Fehlbelastung können zu einer Schädigung der Knorpeloberfläche mit nachfolgend fortschreitendem Gelenkverschleiß (Gonarthrose) führen. Da der menschliche Körper zur Neuproduktion von Gelenkknorpel kaum fähig ist, schreitet die Erkrankung bei fehlender Behandlung fort. Es kommt zu einer Entzündung der Gelenkinnenhaut, die daraufhin vermehrt Gelenkflüssigkeit produziert. Das Knie schwillt an und durch Spannung der Gelenkkapsel treten Schmerzen auf, man spricht von einer „aktivierten Arthrose”.

Im weiteren Verlauf baut sich der Knochen unter dem geschädigten Knorpel um (Sklerosierung) und es bilden sich knöcherne Anbauten (Osteophyten). Im Endstadium der Arthrose kann es zum vollständigen Verlust des Knorpels bis hin zur Achsfehlstellung (0-Bein oder X-Bein) und Bewegungseinschränkung bis zur Einsteifung des Kniegelenkes kommen. Treten die Schmerzen zu Beginn nur bei Belastung wie beim Treppensteigen auf, klagen die Betroffenen mit Fortschreiten der Erkrankung auch über Schmerzen in Ruhe und nachts. Typisch ist auch der sogenannte „Anlaufschmerz”: Morgens nach dem Aufstehen oder nach längerem Sitzen fallen die ersten Schritte schwer, denn das Gelenk ist „wie eingerostet”.

Welche konservativen Behandlungsmöglichkeiten gibt es bei einer Kniegelenk-Arthrose?

Durch konservative Behandlungsmethoden wie Medikamente, Krankengymnastik oder gelenkerhaltende operative Maßnahmen ist es zwar nicht möglich eine Arthrose zu heilen, jedoch kann man häufig eine größere Operation vermeiden oder wenigstens den Zeitpunkt eines operativen Eingriffes verzögern.

Die Art der Behandlung ist vom Stadium der Erkrankung und ihrer Ursache abhängig. Zu Beginn kann ein Muskelaufbautraining zur Entlastung des Gelenkes führen. Zusätzlich können Schmerzmedikamente, Schuheinlagen sowie die Reduktion der Belastung die Beschwerden lindern. Dazu zählen die Optimierung des Körpergewichtes und der Verzicht auf Sportarten, die mit hoher Stoßbelastung des Gelenkes verbunden sind. Dagegen ist Bewegung ohne größere Belastung wie beim Schwimmen, Radfahren oder Walken sehr zu empfehlen.

Entzündungshemmende bzw. schmerzstillende Tabletten, Kälte- und Wärmebehandlung sowie Elektrotherapie können die Beschwerden ebenfalls lindern.

Hyaluronsäurepräparaten, die ins das Gelenk injiziert werden, wird ein günstiger Einfluss auf die Beschwerdelinderung nachgesagt. Die dazu durchgeführten Studien bewerten die Wirksamkeit jedoch sehr unterschiedlich. Daher wird diese Behandlung meist nicht von der Krankenkasse bezahlt.

Ähnliches gilt für die Tabletten oder Pulver die Glucosamin und/oder Chondroitinsulfat beinhalten. Ihnen wird ein schützender Effekt auf den Gelenkknorpel zugeschrieben, ohne dass bisher ein definitiver Beweis für die langfristige Wirksamkeit vorliegt. Bei starken Beschwerden kann eine Injektion mit einem kortisonhaltigen Präparat in das Gelenk die Entzündung im Gelenk und somit auch die damit verbundenen Schmerzen für einige Zeit lindern.

Nicht jeder Patient mit Hüft- oder Knieschmerz benötigt gleich ein künstliches Gelenk. Wenn aber alle nichtoperativen Behandlungsmaß nicht mehr zu einer befriedigenden Schmerzreduktion führen, so dass Ihre Lebensqualität erheblich eingeschränkt ist, kann der Zeitpunkt zur Entscheidung für eine Operation, in der Regel zum Einbau einer Kniegelenkendoprothese, gekommen sein.

Das Ziel eines solchen Eingriffs ist es, Ihnen wieder schmerzfreies Laufen zu ermöglichen. Dazu müssen die geschädigten Knorpelanteile Ihres Kniegelenks durch künstliche Teile ersetzt werden. In der Regel bestehen solche Endoprothesen aus 3 Komponenten: dem Ersatz der Oberschenkelrolle, dem Ersatz der Unterschenkelgelenkfläche und einem dazwischen liegenden Kunststoffteil, dem sogenannten Inlay. Ähnlich wie bei einer Zahnkrone, werden die zerstörten Bereiche durch die Metallteile überkront. Diese Metallkomponenten werden mit Knochenzement im Knochen verankert. Langzeitstudien konnten zeigen, dass die Haltbarkeit zementierter Knieendoprothesen besser ist, als bei nicht zementierten Prothesen.

Nicht immer ist der komplette Ersatz des Gelenkes erforderlich. Ist der Verschleiß auf die Innenseite oder Außenseite des Gelenkes begrenzt, kann sich auch die Operation auf diesen geschädigten Anteil beschränken. In diesem Fall kann eine sogenannte Schlittenprothese zum Einsatz kommen. Der gesunde Gelenkanteil wird dadurch erhalten und die Genesung verläuft in der Regel deutlich schneller als nach einem kompletten Gelenkersatz.

Auch der isolierte Ersatz der Kniescheibenrückfläche und des Gleitlagers der Kniescheibe ist möglich, wenn nur dieser Anteil des Gelenkes erkrankt ist.

Bei fortgeschrittenen Arthrosen muss jedoch das gesamte Gelenk mit einem kompletten Oberflächenersatz, einer sogenannten Totalendoprothese versorgt werden.

Bei sehr stark ausgeprägten Fehlstellungen des Gelenkes mit extremem O-Bein oder X-Bein, kann es zu einer Schädigung der Seitenbänder kommen. Stabilität des Gelenkes kann dadurch so stark eingeschränkt sein, dass keine Oberflächenprothese mehr genutzt werden kann. In diesem Fall müssen die Endoprothesenteile so stabil miteinander verbunden sein, dass sie die stabilisierende Funktion der Bänder übernehmen können. Je nach Stabilitätsgrad dieser Verbindung spricht man von teilgekoppelten oder gekoppelten Prothesen. Um die dabei auftretende Belastung tragen zu können, müssen diese Prothesen tiefer im Knochen verankert werden, als eine Oberflächenprothese.

In den letzten Jahren gab es verschiedene Entwicklungen im Bereich der Knieendoprothetik, die das Ziel hatten, die Ergebnisse dieses Operationsverfahrens weiter zu verbessern. Obwohl heute moderne Kniegelenkendoprothesen in verschiedenen Größen zur Verfügung stehen, bilden diese Standardimplantate die Anatomie des individuellen Kniegelenkes nicht nach, sondern die gelenkbildenden Knochen werden auf die Form der Standardprothese zugeschnitten. Das kann dazu führen, dass die Passform der Prothese nicht optimal ist und sich das Bewegungsmuster des Kniegelenkes verändert.

Obwohl die Operateure immer ihr Bestes geben, können nach Einbau einer Kniegelenkprothese Schmerzen im operierten Kniegelenk, eine nicht ausreichender Beweglichkeit oder eine Instabilität auftreten. Dies kann dazu führen, das eine erneute Operation mit teilweisem oder komplettem Wechsel der Prothesenkomponenten erforderlich wird.

Trotz moderner Untersuchungsverfahren ist es oft nicht einfach, die Gründe für die verbliebenen Beschwerden mit absoluter Sicherheit zu finden. Der häufigste Grund für eine erneute Operation ist die Lockerung der Prothesenteile vom Knochen. Bei solchen Lockerungen kommen immer auch schleichende Infektionen als Ursache in Betracht. Eine solche Infektion kann durch die zur Verfügung stehenden Untersuchungsverfahren nicht mit Gewissheit ausgeschlossen werden. Wird jedoch eine Infektion nachgewiesen, bleibt als Behandlungsoption nur der Ausbau des Kunstgelenkes mit anschließender Antibiotikatherapie. Erst in einem weiteren Eingriff kann dann eine neue Endoprothese eingesetzt werden. Dabei ist es oft nicht möglich, den gleichen Prothesentyp wie bei der Erstoperation wieder zu verwenden. Knochendefekte oder eine Schädigung der Bandstrukturen erfordern modularer Endoprothesensysteme, die es dem Operateur ermöglichen, die Prothese der vorliegenden Defektsituation anzupassen. Nur so kann wieder ein stabiles Gelenk hergestellt werden, welches dem Patienten eine sofortige Belastung und Übungsbehandlung ermöglicht.

DRK Kliniken Berlin Köpenick

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Leitung: Dr. med. Matthias Möller, Dr. med. Matthias Hesse

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