„Auch ein zerknitterter 5-Euro-Schein ist immer noch 5 Euro wert“

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Delegation aus Korea besucht das Zentrum für Schulische und Psychosoziale Rehabilitation (ZSPR) der DRK Kliniken Berlin Westend

Im ZSPR wird Kindern und Jugendlichen geholfen, die Probleme im schulischen und sozialen Lernen haben. Therapeutisch begleitet, erwerben sie hier Lernstrategien, Verhaltens- und Beziehungskompetenzen und gewinnen psychische Stabilität im geschützten Raum. Kinder mit Lese-Rechtschreibschwäche finden sich hier ebenso wie solche mit Dyskalkulie oder Diagnosen aus dem Autismusspektrum oder mit einem ADHS. 

Der besondere Ansatz beim ZSPR spricht sich rum – deutschlandweit, aber auch darüber hinaus. So besuchte in der letzten Woche bereits zum dritten Mal eine Delegation der südkoreanischen Chosun Universität die Einrichtung und informierte sich bei diesem Besuch insbesondere über den Schematherapeutischen Ansatz. Dieser basiert auf der Annahme, dass nicht erfüllte Grundbedürfnisse zu früh erlernten Denk- und Verhaltensmustern („Schemata“) führen, welche unser emotionales Erleben und Handeln prägen. Durch spielerische, kreative und altersgerechte Methoden werden dysfunktionale Schemata identifiziert und verändert, um gesunde Bewältigungsstrategien zu fördern. Und wie sieht so etwas ganz praktisch aus? Britt Holubec, Pädagogisch-therapeutische Gesamtleitung der Einrichtung und Gastgeberin der Südkorea-Delegation, erklärt  an einem Beispiel, wie emotionsaktivierend ein Einstieg gefunden werden kann: „Wenn ich mit einem Kind, einem Jugendlichen spreche, dessen Selbstwertgefühl aufgrund von Mobbing in der Schule am Boden ist, dann gebe ich gerne einen 5-Euro-Schein und frage, wie viel dieser wert ist. Die Antwort ist klar: 5 Euro. Dann zerknüllen wir diesen gemeinsam, werfen ihn auf den Boden, trampeln darauf herum. Abschließend wird er auseinandergefaltet und ich wiederhole meine Frage. Was ist dieser Geldschein wert? Und auch jetzt lautet die Antwort: 5 Euro. Der Wert ändert sich nicht. Dieses plakative Beispiel hilft vielen, ihren eigenen Wert zu erkennen und diesen nicht am Verhalten Anderer festzumachen.“