Leiko Ikemura: Lebensbaum und weibliche Blickachse

Die FIGUREN IM PARK - Stiftung von Heidi und Dieter Brusberg mit den DRK Kliniken Berlin Westend - sind mittlerweile zu einem der größten europäischen Skulpturenparks herangewachsen und das mitten in Berlin. Neben namhaften Künstlern wie Emil Cimiotti, Fritz Cremer, Dietrich Klinge oder Rolf Szymanski, konnte die Ausstellung 2023 um bedeutende Positionen erweitert werden – Anlass zu einem rauschenden Skulpturenfest am 8. Oktober 2023.

Im Fokus standen gleich drei Werke einer der renommiertesten Künstlerinnen unserer Gegenwart, der in Berlin lebenden Leiko Ikemura. Das Mosaik ‘Lebensbaum’ ist als erstes seiner Art eine Premiere innerhalb ihres Werks. Als bislang einzig weibliche Künstlerin im Park konzipierte Ikemura einen Dreiklang aus ihrem Mosaik und zweier Skulpturen, die zugleich die zentralen Themen der Künstlerin aufrufen: Das Werk ‘Aufwachen’, eine Schenkung Ikemuras und des Ehepaars Marianne und Stefan Ludes aus Potsdam, versinnbildlicht die Notwendigkeit des Insichkehrens und der Reflektion. Ihre berühmte ‘Usagi’, ein hybrides Wesen aus Hase und Mädchen, spendet Kraft und Schutz.

Auf der zentralen Aue des Parks im Westend bilden Ikemuras Werke eine weiblich geprägte Blickachse im Spannungsfeld der Künstler Dietrich Klinge und Fritz Cremer. Mit weiteren Objekten von Horst Antes, Hubertus Giebe und Stefan Ludes wuchs der Skulpturenpark auch erneut um künstlerische Positionen von Rang und Namen.

Bei goldenem Herbstlicht waren viele Kunstinteressierte ins Westend gekommen, um sich die die erweiterte Skulpturenausstellung anzuschauen und dem Schauspieler Hanns Zischler zuzuhören, der Gedichte Ikemuras wie auch eine Rede Gottfried Benns vortrug, der übrigens hier, im Westend-Krankenhaus, als Pathologe tätig war. In den Abendstunden wurde auf der Aue bei Wein und Street Food gefeiert.