„Im Aufbruch“ – Georg Büchner. Mediziner, Dichter, Politiker
2013: Der deutsche Dichter Georg Büchner (1813-1837) wurde anlässlich seines 200. Geburtstages erstmalig in Deutschland nicht nur als Dichter, sondern auch als Mediziner und innovativer Wissenschaftler vorgestellt.
4. Kunstfest, 6. September 2013, im Alten Kochhaus der DRK Kliniken Berlin Westend
Wenigen ist geläufig, dass der große deutsche Dichter Georg Büchner auch Mediziner war.
Büchner hat mit den wenigen Werken, die er in seiner kurzen Lebensspanne von 23 Jahren verfassen konnte, den Theaterstücken „Dantons Tod“ und „Woyzeck“, der Erzählung „Lenz“ und der politischen Streitschrift „Hessische Landbote“, tiefe Spuren in der deutschen Literatur hinterlassen und sich die internationale Literaturgeschichte eingeschrieben.
Büchners Werke sind vom Stoff her noch heute extrem aktuell und seine dichterische Sprache ist frisch, zupackend und direkt. Georg Büchner war auch als junger Wissenschaftler äußerst begabt, weshalb er gleich nach seiner Promotion zum Professor in Zürich berufen wurde.
Die interessante Promotion über die „Schädelnerven der Barbenfische“ stand im Fokus der medizinischen Fachbeiträge. Die Erzählung „Lenz“, ein spannender Report über die psychische Erkrankung der Figur Lenz, wurde von der Schauspielerin Julia von Sell gelesen und von einer Psychotherapeutin der DRK kliniken Berlin Wiegmann Klinik fachkundig kommentiert.
Der Literaturwissenschaftler Prof. Dr. Gideon Stiening, Ludwig-Maximilian-Universität München, hielt den Hauptvortrag. Die theatralische Collage „Woyzeck.Blut.Lenz“, die der Film- und Theaterschauspieler Thomas Thieme über das Werk von Büchner entwickelt hatte, war der krönende Abschluss des Programms.
Die „Neue Züricher Zeitung“ berichtete am 9.9.2013 ausführlich über das Kunstfest, auf dem die „Frage, welchen Einfluss das Medizinstudium auf Büchners Haltung als Dichter hatte, im Zentrum stand.“