Behandlung von Zwerchfellbrüchen

Ein „Bruch“ im Zwerchfell, eine sogenannte „Zwerchfellhernie“, tritt meist ab dem 50. Lebensjahr auf, bedingt durch eine nachlassende Widerstandfähigkeit des Bindegewebes. Frauen und Menschen mit Übergewicht sind häufiger betroffen.

Generell handelt es sich um eine recht häufige Erkrankung: Studien gehen davon aus, dass 40% der Bevölkerung der USA eine solche Hernie haben. Selten sind hingegen angeborene Zwerchfellbrüche.

Symptome

Die Beschwerden hängen von der Größe des Zwerchfellbruches, dem Anteil an Magen, der in den Brustkorb gerutscht ist sowie dem Ausmaß des Rückflusses der Magensäure in die Speiseröhre ab.

Anfänglich können ein Druckgefühl im Bereich des oberen Bauchraumes, Einklemmungsgefühle oder Schmerzen beim Schlucken hinter dem Brustbein bestehen.

Bei Rückfluss von Säure aus dem Magen in die Speiseröhre durch den Bruch kommen dann Schmerzen und Brennen hinter dem Brustbein hinzu, meist vor der Nahrungsaufnahme. Dies verstärkt sich, wenn der Patient flach liegt. Einige Patienten können deswegen nur noch mit erhöhtem Oberkörper schlafen. Ist der Magen anteilig oder ganz in den Brustkorb verlagert, bestehen Probleme bei der Nahrungsaufnahme mitunter mit Erbrechen. Ist der ganze Magen in den Brustkorb „gerutscht“, können Atemnot und Herzrhythmusstörungen auftreten.

Diagnose

Die Diagnose erfolgt meist durch eine Kombination aus Anamnese, körperlicher Untersuchung und bildgebenden Verfahren. Zunächst erhebt der Arzt die Krankengeschichte des Patienten und fragt nach Symptomen wie Sodbrennen, Aufstoßen oder Brustschmerzen. Bei der körperlichen Untersuchung kann er Hinweise auf einen Zwerchfellbruch finden. 

Zur Bestätigung wird häufig eine Röntgenuntersuchung, ggfs.  mit Kontrastmittel oder eine Magenspiegelung durchgeführt. Dabei wird ein flexibler Schlauch mit Kamera durch Mund und Speiseröhre eingeführt, um den Bruch direkt zu betrachten. Weitere bildgebende Verfahren wie CT oder MRT können ebenfalls eingesetzt werden.

Behandlung

Prinzipiell werden gerade am Anfang bei beginnendem Sodbrennen und Vorliegen einer Zwerchfellhernie die medikamentöse Therapie, z.B. mit Säurehemmern (Protonenpumpeninhibitoren) und eine operative Therapie als gleichwertig angesehen. Oft erreicht mit der Zeit die Medikation aber nicht einen vollständigen Rückgang der Beschwerden. Ein weiterer Grund für eine OP ist der Wunsch, auf das Medikament verzichten zu können. 

Sollten Sie sich für eine operative Therapie entscheiden, kann diese bis auf sehr wenige Ausnahmen als minimalinvasiver Eingriff erfolgen. Hierbei werden zu allererst die Verklebungen gelöst und der vorgefallene Magenanteil wieder in den Bauchraum verlagert. Dann wird der Durchtritt der Speiseröhre durch das Zwerchfell so eingeengt, dass ein erneutes Vorgleiten nicht mehr möglich ist. Aus dem Gewebe wird eine Manschette gebildet, so dass keine Säure mehr in die Speiseröhre gelangen kann. (Fundoplikation).

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DRK Kliniken Berlin Mitte
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Nachsorge

Direkt nach der OP sollte für zwei Wochen nur weiche Kost gegessen, danach dann aber zur normalen „gesunden“ Ernährung übergegangen werden. Weitere Einschränkungen bestehen in der Regel danach nicht mehr.

Prognose

Nach erfolgter Therapie sind die allermeisten Patienten (bis zu 90%) von Seiten des Refluxes beschwerdefrei und können auf den Säurehemmer verzichten. 

Bezüglich des Zwerchfellbruches ist aufgrund der bestehenden Bindegewebsschwäche ein erneutes Auftreten häufig (30 bis teilweise 50% in der Literatur), diese haben aber nicht immer Sodbrennen zur Folge.

Prävention

Auch in diesem Fall ist eine gesunde, ausgewogene Ernährung, normales Körpergewicht, Verzicht auf das Rauchen und ausreichend Bewegung zum Vorbeugen des Refluxes sinnvoll.  Gänzlich vermeiden kann man das Auftreten einer Zwerchfellhernie damit aber nicht.

Was kommt auf Sie zu?

Die stationäre Behandlung ist kurz, in der Regel bleiben sie zwei Tage nach der Operation im Krankenhaus.

Für die Zeit der Wundheilung, also etwa 14 Tage, sollten Sie sich schonen. Sie sind in diesem Zeitraum ggf. nicht arbeitsfähig. Danach können Sie in Abhängigkeit der verbliebenen Beschwerden in den Arbeitsalltag integriert werden.

Nachsorge

Eine Rehabilitation ist nur in Ausnahmefällen notwendig, da die Patienten nach einer Erholungszeit wieder vollständig in den Alltag integriert werden können.

Selbsthilfe

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